Archive for Mai 2008

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Gartenvogelzählung

26. Mai 2008
Dummerweise habe ich in diesem Jahr die Stunde der Gartenvögel verpasst. An den Ergebnissen, die der NABU derzeit veröffentlicht, ist unser Garten deshalb leider nicht beteiligt. Allerdings hätten wir den bundesweiten Trend (Spatz, Amsel, Kohlmeise) im Wesentlichen bestätigt. Außerdem hätte ich noch Stare, Hänflinge, Gartenrotschwänze, Blaumeisen sowie Zaunkönige und Buchfinken im Angebot gehabt. Wenn die Staudenkornblumen ihre Samen ausbilden, dann werden auch wieder die Stieglitze hier vermehrt zu Besuch kommen.
Darüber hinaus gibt es auch eine Menge kleiner grauer Vögel, bei deren Bestimmung ich mich recht schwer tue: Wenn noch nach meinem Fernglas suche und dann mein Vogelbuch zur Hand nehme, um einen genauen Vergleich anzustellen, sind sie schon lange wieder in der Hecke verschwunden, und ich stehe da mit meinen Vermutungen. War es nun ein Fitis? Eine Gartengrasmücke? Ein Gartenlaubsänger?
Umso mehr habe ich mich deshalb über ein Geschenk zweier lieber Freundinnen gefreut, den Vogelstimmen-Trainer. Hierbei handelt es sich um eine CD mit Begleitbuch, auf der die verschiedenen Lautäußerungen der 175 wichtigsten Vogelarten zu hören sind. Je nachdem, wo man die Vogelstimme gehört hat (Garten, Feld, Wald, Gebirge, Binnengewässer, Meer), kann man die einzelnen Gesänge und Rufe anwählen, was einem durchaus hilft, einen Vogel noch nachträglich zu bestimmen, der sich ins Heckendickicht zurückgezogen hat, sich aber dort zwischen den Ästen über die Störung aufregt.
In Zukunft werde ich also öfter mit Stöpseln im Ohr im Garten zu sehen sein. 🙂
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Eisheilige

19. Mai 2008

Die Eisheiligen machen ihrem Namen alle Ehre: Nachts sinken die Temperaturen bis fast auf den Gefrierpunkt, tagsüber scheinen sie kaum über zehn Grad zu klettern, was vor allem an dem kalten Nordwind liegt. Dazu ist seit Wochen (Ende April) kein nennenswerter Regen gefallen. Die Schauer am letzten Samstag haben den Boden nur einmal oberflächlich angefeuchtet, darunter ist er aber noch knüppeltrocken. Der trockene, kalte Wind verstärkt die Verdunstung nur noch.

Wenn ich mir ein Beet vornehme, muss ich es zunächst eine halbe Stunde vorher wässern, weil die Arbeit sonst nicht nur auf das Werkzeug, sondern auch auf die Gelenke geht. Auf diese Weise habe ich nun endlich am Wochenende mein Gemüsebeet auf Vordermann gebracht, Karotten, Lauch, Bohnen und Zwiebeln eingesät. Kartoffeln hatte ich schon Ende April gelegt, sodass jetzt die ersten Blätter zaghaft aus der Erde lugen. Den vorgezogenen Salat habe ich zwischen die Erdbeeren und den Knoblauch in den Vorgarten gepflanzt, wo sich der Lollo Rosso schon ganz gut entwickelt hat. Der Kopfsalat mickert wegen der Trockenheit noch vor sich hin. In ein weiteres Beet im Vorgarten habe ich im Wechsel roten Stielmangold und Fenchel gesetzt. Hier sind sie wenigstens einigermaßen vor den Schnecken sicher, denen der Vorgarten zu trocken ist. Außerdem müsste das ein gutes Bild abgeben, wenn die Pflanzen größer sind. Nur für die Einfassung muss ich mir dann etwas anderes überlegen, weil das Vergissmeinnicht, das derzeit das Beet umrahmt, in den nächsten Tagen verblüht sein wird.

Allerdings ist jetzt auch meine Zisterne wieder leer und Nachschub ist in den nächsten Tagen nicht in Sicht. Auch im letzten Jahr hatte ich dieses Problem, allerdings gut zwei Wochen früher. Es scheint so, als ob der Frühling regelmäßig zur Trockenzeit wird. Hätten wir damals bloß die 6000-Liter-Variante genommen!

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Schmuddelecken

18. Mai 2008

Eigentlich geht es in diesem Blogprojekt darum, ein besonderes Highlight vorzustellen. Aber warum immer nur das Vollkommene zeigen, und nicht einmal die Schattenseiten?
Es soll Gärten geben, in denen es sie nicht gibt. Meiner gehört nicht dazu. Obwohl wir im letzten Jahr ein ganzes Stück mit der Anlage unserer windgeschützten Terrasse vorangekommen sind, so finden sich doch immer noch einige Orte im Garten, die ein enormes Gestaltungspotenzial aufweisen, vulgo Schmuddelecken. Es sind dies die Zonen, die als Rückstände unserer Bauphase übrig geblieben sind, weil wir uns entweder zu der Zeit nicht genügend Gedanken gemacht hatten oder der Geldbeutel so kurz nach Bauabschluss zu leer war. Und jetzt, sechs Jahre später, sind sie immer noch da.

Ein Grund dafür ist unser Hund, der vor fünf Jahren zu uns gekommen ist, denn von heute auf morgen brauchten wir ein Gehege, in dem sie bleiben konnte, wenn wir außer Haus waren. Wie gesagt, das Geld war knapp, und so wurde alles aus Resten zusammengebastelt: Das Baumhaus, das wir aus unserem alten Garten mitgenommen und für das wir jetzt keine Verwendung mehr hatten, wurde zu einer Hundehütte umfunktioniert. Für das Gehege wurden zusammengesuchte Pfosten und Zaunreste verwendet. Dementsprechend zusammengeflickt sieht das Ganze aus. Dem Hund macht das zwar nichts aus, aber die überhastete Anlage hatte auch Folgen für die Ecke hinter der Garage. Zum einen diente dieser Platz lange als Ablage für übrig gebliebene Baumaterialien (der Steinhaufen ist zwar schon geschrumpft und die meisten Bretter sind inzwischen verbaut, aber es sieht immer noch sehr gerümpelig aus) und zum anderen ist er zu einer „toten“ Ecke geworden, weil man immer um das Gehege herumgehen muss, um dort hinzugelangen. Geplant ist in der näheren Zukunft, an der Garagenwand noch einen Unterstand für Fahrräder zu bauen. Hierfür müsste aber dann das Hundegehege verlegt werden, um einen direkten Zugang zu verschaffen. Außerdem würde ich den Hang gern über eine Mauer oder Palisaden abfangen, um an deren Fuß in dieser geschützten Lage noch weitere Gemüsebeete anzulegen.
Ein weiterer Bereich, an dem wir unseren Gestaltungsspielraum noch nicht zur Genüge genutzt haben, ist die Nordwest-Ecke unserer Terrasse. Eigentlich sollte hier ein Abschluss durch ein Hochbeet — gebaut aus Palisaden — erfolgen. So dicht am Haus wäre dies ein guter Platz für Kräuter gewesen. Dann kam aber unser Hund und suchte sich gleich den Raum unter dem Holzdeck als Ruhe- und Rückzugsplatz. Inzwischen wird er auch als Schatzkiste genutzt: Kauknochen, Äste, Bälle (vorzugsweise von den Nachbarshunden geklaut) werden hier in Sicherheit gebracht. Während sie als Welpe noch von allen Seiten Zugang hatte, ist dies jetzt nur noch von dieser Seite aus möglich. Man kann auch sehen, dass sie sich nach und nach den Eingang vertieft hat. Da dies im Sommer der kühlste Ort im Garten ist, haben wir auch nicht das Herz, ihn zu verbauen, und so habe ich meine Kräuter halt an anderen Stellen im Garten verteilt.
Und schließlich wartet auch noch die Terrassentreppe auf ihre Vollendung. Es fehlt hier eine Stufe, damit man sie bequem benutzen kann. Die Steine für den Auftritt hat sich mein Mann schon vor mehreren Jahren zurechtgelegt. Aber wie man sieht, gehören Pflasterarbeiten nicht zu seinen Lieblingstätigkeiten (was ich durchaus verstehen kann). Daher ist die letzte Stufe immer noch sehr tief, und auf dem Steinhaufen ist die alte, fast verrottete Windmühle gelandet, die nach fünfzehn Jahren nun doch ein Opfer der Elemente geworden ist, von der wir uns aber immer noch nicht haben trennen können.
Wenn man solche Schmuddelecken vermeiden will, dann muss man gleich von Anfang an viel planvoller an die Gartengestaltung herangehen, als wir es getan haben. Sind sie erst einmal entstanden, dann wird die Umgestaltung viel aufwendiger, als wenn man es sofort richtig gemacht hätte (so wie es immer wieder in Gartenzeitschriften und Büchern beschrieben wird). Allerdings: Wo bleibt dann die Herausforderung?