Nachdem wir aus allen Wolken gefallen sind, als wir den Bescheid für die neue Regenwasserabgabe empfangen hatten, haben wir nach Möglichkeiten gesucht, dies zu reduzieren. Eine zweite Zisterne sollte her im Verbund mit einer Versickerungsanlage. Zunächst wollten wir das gesamte Grundstück von der öffentlichen Entwässerung abkoppeln, aber das wäre nicht genehmigt worden. Schließlich wird das Geld benötigt, um die völlig überteuerte Kanalisation abzubezahlen, die im letzten Jahr in der Gemeinde verlegt wurde. Aber immerhin wurde genehmigt, dass wir das Regenwasser, das in der Auffahrt und an der Garage anfällt, auf dem Grundstück belassen können, wodurch wir ein gutes Drittel der Kosten einsparen werden.
Hinter die Garage soll eine 5000-Liter-Zisterne eingebaut werden und alles, was darüber an Regen anfällt, über Rigolen im hinteren Garten versickern.
Die Ware ist nun also bestellt und Freitag wurde als Liefertermin für die Zisterne vereinbart. Am Donnerstag rief jedoch die Spedition an, dass es erst Montag werden würde. Auch nicht weiter schlimm, dachten wir. Freitag Mittag kam allerdings noch ein Anruf, offenbar von einer anderen Spedition, dass man noch im Laufe des Nachmittags wie vereinbart liefern werde. Auf meinen Hinweis das doch gerade erst am Vortag dieser Termin abgesagt worden sei, kam die herablassende Antwort, das sei die Spedition Süd gewesen, die hätten natürlich keine Ahnung, was im Norden möglich sei. Ob jemand zuhause wäre, um die Lieferung entgegenzunehmen. „Ich bin da“, war meine Antwort.
Dass seine Frage anders gemeint war, stellte sich erst später heraus, als ein einsamer Fahrer mit seinem LKW bei uns mit dem über 200kg schweren Teil ankam und erschüttert war, dass keine Mannschaft bereit stand, beim Abladen zu helfen. Ein Kran war selbstverständlich nicht vorhanden, und er wollte die Zisterne zunächst allen Ernstes von der Ladefläche (ca ein Meter Höhe) herabrollen. Nachdem mein mir Anvertrauter meinte, er würde in diesem Fall die Annahme verweigern, versuchten sie es über eine Stunde zu zweit, die Zisterne auf die Hebebühne zu schieben, damit sie so vorsichtig heruntergefahren werden konnte. Dabei brach allerdings die Palette, und das Teil drohte abzurutschen, sodass wir entschieden, so könne es nicht weitergehen. Nach einem Telefonat mit dem Chef und einem glücklicherweise erfolgreichen Bemühen, die Zisterne wieder auf die Ladefläche zurückzuschieben, zog der Fahrer mit Ladung von dannen.
Jetzt ist es also wieder offen, wann wir mit den Arbeiten beginnen werden. Dann aber wird es hier eine ganze Weile ziemlich wild aussehen, weil die halbe Auffahrt aufgerissen werden muss, um die Rohre zu verlegen, und weil mindestens die Hälfte des Rasens hinten aufgebuddelt werden muss, um die Sickertunnel dort einzubringen.