Zimmerpflanzen müssen bei mir tapfer sein. Gegossen werden sie höchstens einmal in der Woche — auch im Sommer, sodass ich Pflanzen, an denen mir etwas liegt, in der warmen Jahreszeit nach draußen stelle, damit sie regelmäßig durch Regen versorgt werden. Andere haben dadurch überlebt, dass ich sie auf Hydrokultur umgestellt habe (nachdem der Hund gelernt hatte, dass diese Kügelchen weder essbar noch zum Spielen da sind). Ansonsten gedeihen im Haus bei mir nur eine Phalaenopsis, Kakteen und fleischfressende Pflanzen wie Sonnentau und Venusfliegenfalle.
Pflanzen, die ich nicht mag, haben bei mir keine Chance, und das scheinen sie auch zu wissen. Usambaraveilchen, eigentlich sehr hart im Nehmen, überleben bei mir kein Jahr. Bis vor kurzem konnte ich von älteren Verwandten geschenkte Pflanzen noch bei unserer Kleinen unterstellen, wo sie ein gewisses Asyl genossen. Aber jetzt hat auch sie das Interesse daran verloren, sodass auch diese das Zeitliche gesegnet und ihren Platz auf dem Komposthaufen gefunden haben.
Am schlimmsten sind Weihnachtssterne. Nicht nur, dass dieses grelle Rot die Augen beleidigt; sie sind von vornherein als Wegwerfpflanzen gezüchtet, denn es ist nur bei größtem Aufwand und geeigneten räumlichen Bedingungen möglich, sie im Folgejahr wieder zum Blühen zu bewegen.
Dieser, der uns von einem wohlmeinenden Bekannten geschenkt wurde, hat schon nach drei Tagen die Segel gestrichen, sodass ich noch nicht einmal nach einem geeigneten Asyl für ihn suchen konnte. (Es muss ja irgendwo Leute geben, die so etwas mögen, und es widerstrebt mir einfach lebende Pflanzen wegzuwerfen.) Wer mir also eine Pflanze schenken und dabei sichergehen will, dass sie überlebt, der sollte eine für den Garten aussuchen …