Archive for Juli 2007

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Resourcen

29. Juli 2007

Hier ein Test für alle, die einen ungefähren Eindruck davon haben wollen, wie sehr sie den Planeten belasten: Ecological Footprint Quiz via Andreas Garden Blog. Mein eigenes Resultat verrate ich lieber nicht, aber es ist ein Ansporn, noch mehr Gemüse im eigenen Garten zu ziehen ….

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Gartentypen

29. Juli 2007

Es gibt doch nichts Schöneres in diesen Tagen, als bei anderen über den Gartenzaun zu spähen und einen Blick auf die Anlagen zu erhaschen. Glücklicherweise hat sich in den letzten Jahren viel getan, was die Gartengestaltung angeht, und so lässt sich immer wieder etwas Neues entdecken, sei es in Bezug auf Zierpflanzen oder Gestaltung von Problemzonen wie Schattenecken oder Trockenbereichen.

Es gibt sie zwar noch, die Anlagen, die ich gar nicht Garten nennen mag:  eine rechteckige Rasenfläche umsäumt von einer einförmigen Thuja-Hecke (Liguster wäre hier schon das Höchste der Gefühle) und als Highlight eine Strauchrose im abgezirkelten Beet. Oder etwas, das die Besitzer selbst als Bauerngarten ansehen, weil sie neben dem Gemüse auch noch zwei Reihen (!) Dahlien und Gladiolen gepflanzt haben. Blumen in Reihen — mich schaudert’s.

Dabei habe ich gar nichts gegen Regelmäßigkeit: ein übersichtlich angelegtes Gemüsebeet kann dem Auge durchaus schmeicheln. Mein Favorit sind hier Zwiebeln und Karotten im Wechsel. Abgesehen davon, dass beide Pflanzen sich gegenseitig Schädlinge vom Hals halten (Möhrenfliege bzw. Lauchmotte), sieht der Wechsel zwischen den starren, runden Zwiebelschlotten und dem farnartigen Möhrenkraut  einfach nur gut aus. Dann noch mehrere Reihen Buschbohnen gesäumt von buschigem Fenchel — selbst wenn die Ernte nicht so überzeugend ausfällt, weil Schnecken, Mäuse und Feldhase daran herumgeknabbert haben, so bleibt doch immer noch genügend Blattwerk für das Auge übrig.

Ansonsten ist mein Ideal aber immer noch, alles möglichst natürlich erscheinen zu lassen, selbst wenn es sich bei den Pflanzen um ausgewählte Zuchtformen handelt. Lücken zwischen Stauden fülle ich gern mit Einjährigen auf, entweder Blütenpflanzen, deren Samen ich dazwischengeworfen habe (für den Sommer: Jungfer in Grün, Goldmohn, Ackerrittersporn, Ringelblume, Kapuzinerkresse …), oder Gemüse. Besonders gut sieht farbiger Mangold aus, aber auch Kohlrabi, Rotkohl und diverse Blattsalate eignen sich wunderbar als Lückenfüller. Dann fällt es auch nicht allzusehr auf, wenn mal wieder mehrere Wochen keine Zeit war, die Beete aufzuräumen, denn wo viel wächst, gibt es genug, das den Blick von unerwünschtem Beikraut oder Verblühtem ablenkt. Es sieht nur eine zeitlang etwas wilder aus….

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Regensommertag

22. Juli 2007

Die Urlaubsgäste und alle die, die eigentlich den Sonntag am Strand verbringen wollten, mögen mir verzeihen, aber ich habe den Regentag heute in vollen Zügen genossen. Schon heute Morgen war die Atmosphäre unbeschreiblich entspannt. Kaum Wind, Regentropfen fielen sanft auf das Dach und die Erde, sodass ein beruhigendes Grundrauschen alle weiteren Aktivitäten begleitete. Sich mit einem Becher Tee bei weit geöffnetem Fenster auf die Fensterbank setzen, hinausschauen und sich von den Tropfen und dem leisen Platschen in einen Zustand zwischen Träumen und Wachen versetzen lassen, den warmen, würzigen Duft feuchter Erde einatmen — einfach herrlich.

Am schönsten war es jedoch, als der Regen aufhörte: Durch den sanften Niederschlag war der Boden wieder voll durchfeuchtet, sodass ich endlich wieder ohne Kraftaufwand die Beete durchforsten konnte. Der Vorgarten, der mich schon die letzten beiden Wochen sehr vorwurfsvoll angeblickt hatte, sieht jetzt schon wieder halbwegs manierlich aus, vor allem war dies das geeignete Wetter, um die Lücken aufzufüllen, die durch das Herausreißen der verblühten Bartnelken entstanden waren. — Nackte Erde, insbesondere wenn sie ausgetrocknet ist, ist ein deprimierender Anblick, aber zum Nachpflanzen muss man Zeit haben, und es lohnt sich nur, wenn es draußen feucht genug ist — zum dauernden Gießen habe ich weder die Lust noch die Zeit.

Dieser Zeitpunkt war also heute gekommen: Einige Lücken an besonders trockenen Stellen habe ich mit Frauenmantel aufgefüllt, eine wunderbar anspruchslose Staude, die an fast allen Standorten hässliche Stellen in kürzester Zeit kaschiert. Nach einiger Zeit finden sich überall im Garten Sämlinge, die sich dann wieder an geeignete Stellen umpflanzen lassen. (Größere Stauden lassen sich aber auch im Frühjahr teilen.) Außerdem habe ich die Sämlinge des Duftsteinrichs, eines weißen, einjährigen Bodendeckers, die wie immer an den unmöglichsten Stellen aufgetaucht waren, so verpflanzt, dass vor den Rosen in etwa einem Monat ein wunderschöner weißer, mild nach Honig duftender Blütenteppich entsteht. Auch diese Pflanze ist sehr anspruchslos, allerdings fällt die erste Blüte bei mir immer sehr enttäuschend aus, offenbar, weil irgendwelche Tierchen die Blüten abfressen. Ich schneide die Pflanzen dann aber rigoros zurück (ist auch bei Frauenmantel nach der Blüte anzuraten, wenn er unansehnlich werden sollte), sodass sie in kürzester Zeit umso kräftiger austreiben. Die Prozedur wiederhole ich, wenn die Blüten unansehnlich werden, sodass der Teppich mit Unterbrechungen bis zu den ersten Frösten hält.

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Mähen

21. Juli 2007

Hier geht es nicht um eigene Ernte, sondern um das Rapsfeld hinterm Haus, das gestern abgemäht wurde. Einen Vorgeschmack auf das, was folgen sollte, erhielt ich schon in der vorherigen Nacht. Kurz vor Mitternacht dröhnte es direkt hinter unserem Schlafzimmerfenster, wie es schien, laut auf, ich wurde von Lichtschein geblendet und war natürlich im Gegensatz zum Rest der Familie sofort wach. Das ganze Feld schien voller Maschinen, deren Lichter gespenstisch auf und ableuchteten. Hätte ich es nicht von den Vorjahren gewusst, wäre ich in Versuchung geraten, an einen Angriff von Aliens zu denken.
Trotz des Aufruhrs stellte sich am nächsten Morgen heraus, dass sie nur die äußere Runde gemäht hatten. Erst am späten Nachmittag rückte die Armada wieder an, nachdem sie sich offenbar zuvor ein anderes Feld vorgenommen hatte: zunächst zwei Mähdrescher gefolgt von zwei Treckergespannen. 2mahdrescher.jpg

Nach einer guten Stunde erhielten sie Verstärkung vom dritten Mähdrescher, der noch das Nachbarfeld zuende bearbeitet hatte. Alles war generalstabsmäßig organisiert — kein Stillstand, kein Leerlauf. Sobald der Speicher eines Dreschers voll war, ging ein Treckergespann längsseits, und während der Mäher weiterlief, wurde der Anhänger befüllt. Fabrikmäßige Ernte, von Landromantik keine Spur. Am selben Abend war das Feld leergeräumt, aber bis spät in die Nacht — erst unterbrochen von einem heftigen Regenschauer — dröhnten weiter entfernt noch die Motorengeräusche.

Heute habe ich denn auch den Reh-Schutz entfernt, da die Tiere nun — hoffentlich — nicht mehr so dicht ans Haus herankommen werden. Zusätzlich zum Weidezaun im Vorgarten musste ich meine Westerland-Rosen an der rückwärtigen Hecke schützen, denn ein Reh — genauer: eine Ricke mit Kitz — hatte es sich zur Angewohnheit gemacht, regelmäßig über den Gartenzaun zu springen und besagte Rosen abzufressen. Aus diesem Grund habe ich Lappen mit Stinköl beträufelt (gibts in der Apotheke und riecht noch schlimmer als es heißt) und dazwischengehängt. Gewirkt hat es, wie man an dem dunkelroten Neuaustrieb zwischen den abgefressenen Stummeln erkennt, aber den wunderschönen, intensiv-fruchtigen Duft der Rose kann man selbst auch nicht genießen, solange die Lappen dort hängen.

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Kinderfest

7. Juli 2007

Das alljährliche Kinderfest in der Schule wäre nun auch geschafft. Morgens Spiele in der Schule, bei denen König und Königin ermittelt werden, nachmittags Umzug mit zwischenzeitlichen Regengüssen und anschließend Kaffee und Kuchen im Dorfkrug, während die Kinder ihre liebevoll einstudierten Stücke und Tänze vorführten.

Ich musste dann doch feststellen, dass ich als Mutter kläglich versagt hatte: Während ich damals für meinen Großen nur einen Blumenstrauß um einen Stab wickeln und mit bunten Bändern verzieren musste, benötigte die Kleine jetzt einen Blumenkranz. Die Auswahl der Blumen fiel uns nicht schwer: rote Minirosen, weiße Kamille und blaue Kornblume (Schleswig-Holstein-Farben!) gab der Garten zur Genüge her. Das Ganze auf einen Ring aus Ziergras gebunden sah wirklich schick aus. Allerdings stellte sich heraus, dass die ganze Konstruktion nicht fest genug war. Im Laufe des Umzugs und vor allem beim abschließenden Tanzen weitete sich der Ring immer mehr, sodass er schießlich als Kette um den Hals lag. Zum Glück trug meine Tochter es mit Fassung — sie ist offenbar schon daran gewöhnt, dass nicht alles von Dauer ist ….