Archive for September 2006

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Raupenkohl

25. September 2006

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Herbst ist Erntezeit. Obst und Gemüse in Hülle und Fülle. Für die Erdbeeren stimmte das, aber die haben wir auch schon im Juni und Juli geerntet. Die Bohnen waren auch nicht so schlecht, nach der Trockenheit im Juli. Das Gleiche gilt für die Zucchini, bei denen ich ganz dankbar war, dass die Ernte wegen der Trockenheit nicht so üppig ausfiel. Normalerweise fallen zur Haupterntezeit so große Mengen an, dass keiner die grünen Dinger mehr sehen mag, weil schon alle Zubereitungsvarianten mehrfach durchexerziert wurden. Auch über die Tomaten kann ich mich nicht beklagen. Während der erste Teil infolge der Kombination lange Trockenheit mit anschließendem sintflutartigem Regen fast komplett geplatzt war (und sich nur zum Kochen eignete), sind sie jetzt nach den schönen Septembertagen von einer einzigartigen Qualität. Da ziehe ich meine Südwand jedem Gewächshaus vor.

Außer den Erdbeeren, haben wir an Obst nur Brombeeren in nennenswerten Mengen geerntet. Es hat für zwölf Gläser Brombeergelee gereicht, wobei ich den Brombeeersaft noch mit Wein verfeinert habe –lecker. Äpfel gab und gibt es keine; Kirschen nur eine Hand voll, da die Bäume sich erst einmal von dem Wildverbiss der letzten beiden Jahre erholen mussten.

An Gemüse wäre noch der Fenchel zu nennen (fast komplett in Saat geschossen) sowie Kohlrabi und Broccoli. Die ein oder andere Kohlrabi-Knolle hat es durch die Trockenheit und die Attacken des großen Kohlweißlings geschafft — sogar ohne holzig zu werden. Muss wohl die richtige Sorte erwischt haben. Der Broccoli hat aber die zweite Raupenattacke (Kleiner Kohlweißling und was weiß ich noch für Viecher) nicht so gesund überstanden. Ein paar Knöllchen haben wir geerntet, aber wie man sieht, muss man höllisch aufpassen, will man statt der erwarteten Knospen nicht filigrane Kunstwerke vorfinden.

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Sommersturm

4. September 2006

Drachenweide
Es ist Anfang September. Es ist noch nicht Herbst. Und warum stürmt es dann? Lüften ist unmöglich, es sei denn, man hält das Fenster mit beiden Händen fest, damit es nicht von einer Böe aus dem Rahmen gedrückt wird. Der Wind kommt direkt aus West und einige Böen sind so stark, dass die Scheiben sich nach innen zu wölben scheinen.

Draußen ist der Kompostdeckel weggeflogen, wobei die dünnen Plastikscharniere abgebrochen sind. Inzwischen ist mir klar, warum so ein Gerät im Baumarkt mindestens dreißig Euro mehr kostet. Stabilität hat halt ihren Preis …. Mehr als zwei bis drei Winter gebe ich dem Teil nicht.

Weiterer Schaden: Die meisten Kübelpflanzen sind zerfleddert, z.T. umgekippt. Es sieht alles recht traurig aus. Die Drachenweide auf der Westseite hat die Nacht auch nicht überstanden; sie ist wie ein Streichholz umgeknickt. Wahrscheinlich ist als Folge der Dürre im Juli das Holz einfach zu spröde geworden. Normalerweise hält so ein Baum mehr aus. Fazit: Stürme sollten erst stattfinden, wenn es wirklich Herbst ist, also wenn die Bäume ihr Laub verlieren und man sich damit arrangiert hat, dass die Pflanzkübel ihre beste Zeit hinter sich haben. Warum hält sich nur das Wetter nicht daran?